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Simone Niggli-Luder eine Klasse für sich

44. Sensler OL (*31) 1. nach Covid-19 OL

Sonntag, 14. Juni 2020, Buechechäppeli, Brünisried

von Leonard Schafer

„Einfach wunderbar in so einem kleinen Wald!“

Am Sonntag organisierte der OLC Omström Sense in Brünisried den ersten in der Schweiz durchgeführten regionalen OL nach dem Lockdown. Nach drei Monaten Wettkampfunterbruch war das Interesse am regionalen Sensler OL sehr hoch und unter den Teilnehmenden kamen Läuferinnen und Läufer aus der ganzen Schweiz nach Brünisried angereist und entdeckten gleichzeitig die schöne Landschaft vom Senseoberland.

Der Verlauf des Rennens war sehr spannend mit einigen Mitgliedern des Schweizer Juniorenkaders und vor allem mit einem beeindruckenden Lauf von Simone Niggli-Luder.

Die 23-fache Weltmeisterin lief die 6.6 Kilometer mit 280 Metern Steigung im ruppigen und nassen Gelände auf der Karte „Buechechäppeli“ in der sehr schnellen Zeit von 49:06 mit einem Vorsprung von 13 Minuten. Niggli-Luder meinte im Ziel, dass ihr die Wettkämpfe sehr gefehlt hätten und dass der Sensler OL „richtig gfäggt“ hätte mit den vielen Posten, vielen Richtungswechseln und den Heidelbeeren im oberen Teil, „einfach wunderbar in so einem kleinen Wald.“ Dies war ein grosses Kompliment an Bahnleger Joseph Brügger, der mit kreativen und abwechslungsreichen Bahnen für Begeisterung unter allen Teilnehmenden sorgte.

Erfolge beim Freiburger Nachwuchs

Bei den Herren Lang herrschte Spannung bis kurz vor Schluss. Jonas Soldini vom CA Rosé lag bei Posten 21 noch 30 Sekunden in Führung vor Ueli Werren von der OLG Bern/ol norska, doch dann unterlief ihm beim Aufstieg zu Posten 22 im Steilhang ein Fehler, der ihn 80 Sekunden und den Sieg kostete. Dank einem konzentrierten Lauf im Schlussteil konnte Soldini aber den zweiten Rang gegen Fabian Aebersold vom OL.Biel.Seeland, der bei Posten 22 nur noch 4 Sekunden hinter ihm lang, erfolgreich verteidigen. Für einen sehr guten 4. Rang sorgte der ehemalige EM-Teilnehmer Térence Risse vom CA Rosé, der als erster an den Start ging und vielleicht vom anfänglichen Regen etwas benachteiligt war.

Nebst der sehr guten Leistung vom Juniorenläufer Soldini sorgten Elias Schafer vom OLC Omström Sense und Matthieu Bührer vom CA Rosé mit ihren Siegen in den Kategorien H16 und H14 für weitere nennenswerte Resultate. Den Vorsprung von 10 Sekunden auf den Zweitplatzierten Joel Messerli (OLG Thun) und den Sieg in seiner Kategorie holte sich Schafer beim langen Teilstück mit der kniffligen Routenwahl zwischen Posten 10 und 11, bei dem er dank der optimalen Route über eine Minute schneller war. Matthieu Bührer blieb während dem Lockdown sehr diszipliniert am Trainieren und zeigte sowohl mit seinem Sieg im sehr gut besetzten Feld der H14 und einem ausgezeichneten Lauf am Vortag auf der Bahn, dass er in top Form ist. Beim Testlauf vom Cadre Romand de Course d’Orientation im Stadion von Murten lief der 14-jährige Bührer die 1000 Meter in der sehr schnellen Zeit von 2:51.

Erfolgreiche Durchführung dank guter Zusammenarbeit mit Behörden

Die Durchführung des 44. Sensler OLs war für die Laufleiterin Nathalie Julmy und dem Vorstand des OLC Omström Sense phasenweise eine grosse Herausforderung. Erst zwei Wochen vor dem Termin herrschte Klarheit, dass der Lauf in der geplanten Form durchgeführt werden durfte. Stefan Schnyder, Vereinspräsident und Verantwortlicher für das Schutzkonzept, zeigte sich dementsprechend glücklich über die reibungslose Durchführung des Sensler OLs. „Ich habe heute lauter zufriedene Teilnehmer erlebt, die uns gratuliert haben, dass wir den Lauf durchführten.“ Im Weiteren war für Schnyder wichtig, dass die OL-Organisatoren zeigen konnten, dass die Gesundheitsvorschriften an einem OL problemlos eingehalten werden konnten. Bedingung dafür waren Anpassungen bei der Organisation wie Verzicht auf Umkleideräume, keine Buvette, nur ein Takeaway ohne Tische, Anmeldung und Bezahlung per Online, Startlisten und verlängerte Startzeiten. Schnyder betonte, dass der Schlüssel zum Erfolg bei der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Oberamt des Sensebezirks und den Gemeindebehörden von Brünisried lag. Oberamtmann Manfred Raemy und Amman Walter Marti, die beim Lauf anwesend ware, um sich persönlich ein Bild über das Sicherheitskonzepts zu machen, zeigten sich zufrieden mit der Organisation.

Obwohl die OL-Läuferinnen und OL-Läufer euphorisch durch den Wald rannten, kam nach dem Lauf nie Feststimmung auf. Die Teilnehmenden verhielten sich diszipliniert und verantwortungsvoll und niemand kritisierte, dass es bei Regen keine Umkleideräume gab.

Dadurch, dass die Startblöcke doppelt so lang als üblich waren und dass die Läufer nicht lange im Zentrum blieben, kam nie der Eindruck auf, dass das mit über 500 Teilnehmenden eigentlich einer der best besuchten Sensler OLs war.

Wir danken:

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